Was ist Sodbrennen?

Wer kennt es nicht – das starke Brennen in der Speiseröhre? Tagsüber traut man sich nicht mehr an den leckeren Nachtisch heran. Nachts rauben einem die Schmerzen in der Speiseröhre den Schlaf. Sodbrennen zeichnet sich häufig durch brennende Schmerzen und ein Druckgefühl hinter dem Brustbein aus. Erfahren sie hier mehr über die Ursachen von Sodbrennen und die dazugehörigen Symptome, die möglichen Behandlungsmethoden und darüber, wie Sie dem Entstehen durch die richtige Ernährung vorbeugen können.

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Ursachen von Sodbrennen

Was ist eigentlich Sodbrennen? Dabei handelt es sich um ein Symptom, das durch den Rückfluss des säurehaltigen Magensaftes in der Speiseröhre hervorgerufen wird. Dieser greift die empfindliche Schleimhaut an und ruft so das brennende Gefühl hinter dem Brustbein hervor, das den meisten Betroffenen bekannt ist. Die Gründe dafür sind vielfältig, sie reichen von falscher Ernährung bis hin zur sogenannten GERD – oder gastroösophagealen Refluxkrankheit.

Eine häufige Ursache für Sodbrennen ist starkes Übergewicht. Das zusätzliche Gewicht drückt dabei auf den Bauchraum und betrifft besonders den Magen, was sich wiederum auf den Schließmuskel zur Speiseröhre überträgt. Dieser ist zwar stark, kann dem dauerhaften Druck aber nicht immer standhalten und öffnet sich ungewollt. Magensäure oder zerkauter Nahrungsbrei – gemischt mit Magensäure – fließt in die Speiseröhre und verursacht das typische Gefühl von Brennen und Druck.

Darüber hinaus sind fetthaltige und besonders üppige Speisen fördernd für den Reflux. Eine Grillparty mit viel Bratwurst am Abend kann schnell auf den Magen schlagen, denn das Fett schränkt die Funktionalität des Schließmuskels der Speiseröhre ein und erlaubt so dem Nahrungsbrei, nach oben zu dringen. Aber auch wenn man besonders viel gegessen hat, kann das den Reflux fördern. Besonders nachts. Im Liegen kann es dazu kommen, dass der Speisebrei zurück in die Speiseröhre fließt.

Starker Alkoholkonsum und Nikotin können ebenfalls zu Reflux führen. Sie bedingen einerseits den Überschuss an Magensäure dadurch, dass sie seine Produktion im Magen anregen. Andererseits können sich diese Genussmittel entspannend auf den Speiseröhrenschließmuskel auswirken und dem säurehaltigen Mageninhalt damit den Weg in die Speiseröhre erleichtern.

Bei den meisten Betroffenen ist Sodbrennen lebensstilbedingt. Durch eine Verhaltensänderung – wie Weglassen bestimmter Lebensmittel oder Ändern der Gewohnheiten – können die Symptome verbessert werden. Wenn sich jedoch nichts an dem Verhalten ändert oder der Rückfluss von Magensäure wirksam bekämpft wird, entstehen Risiken für dauerhafte Schäden an der Speiseröhre – dann spricht man von einer Refluxösophagitis.

Die häufigsten Ursachen von Sodbrennen sind:

  • Faktoren wie fettreiche Ernährung, Übergewicht und Stress
  • Störungen am Schließmuskel der Speiseröhre
  • Einnahme bestimmter Medikamente
Das Brennen in der Speiseröhre bringt Sie um den Schlaf? Sie fragen sich, was die Beschwerden ausgelöst hat? Für Sodbrennen kommen mehrere Ursachen infrage.

Symptome von Sodbrennen

Das Sodbrennen zeichnet sich durch eine Reihe verschiedener Symptome aus. Auch die Intensität der Beschwerden ist individuell unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt jedoch einige sehr typische Sodbrennen-Symptome. Am weitesten verbreitet ist ein Brennen hinter dem Brustbein, das auch erklärt, warum Sodbrennen im englischen als „Heart Burn“ bezeichnet wird. Weitere Symptome sind Schmerzen in der Speiseröhre, Speiseröhrenbrennen, saures Aufstoßen, Magenschmerzen sowie Völlegefühl und Magendruck.

Oft treten die Anzeichen für Sodbrennen nach dem Essen, im Liegen bzw. nachts oder bei körperlicher Aktivität auf. Treten diese Symptome besonders regelmäßig, häufig oder ungewöhnlich stark auf, spricht man von der Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit oder GERD).

In Zusammenhang mit Sodbrennen können auch Magenschmerzen oder andere Magenbeschwerden auftreten. Denn wenn eine Übersäuerung des Verdauungsorgans entsteht und zu viel Säure vorhanden ist, berichten Betroffene von Völlegefühl, bis hin zu Übelkeit, häufigem Aufstoßen und Druck im oberen Bauchraum.

Viele Menschen wissen nicht, dass auch Husten und Halsschmerzen als Anzeichen für Reflux gesehen werden. Denn die meisten Betroffenen verbinden diese Symptome eher mit einer Erkältung. Im Falle von Reflux wird Husten allerdings durch einen Reiz hervorgerufen – die Säure im Mageninhalt reizt die Schleimhaut der Speiseröhre. Und wenn der Mageninhalt es bis in den Rachenraum schafft, könnte die darin enthaltene Salzsäure sogar den Kehlkopf angreifen. Bisweilen äußern sich diese Symptome auch ohne das typische Brennen in der Speiseröhre – Betroffene husten häufig und haben Halsschmerzen, aber nicht die anderen Symptome, die auf Sodbrennen schließen lassen. Dann spricht man vom sogenannten stillen Reflux.

Wenn Betroffene mehrmals pro Woche die Symptome verspüren, sollten sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn es könnte sich eine Krankheit hinter dem brennenden Druckgefühl verbergen.

Ihre letzte Mahlzeit verursacht saures Aufstoßen und Ihre Speiseröhre brennt wie Feuer? Dann leiden Sie vermutlich unter Sodbrennen.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden gegen Sodbrennen. Häufig suchen Betroffene von hartnäckigem Reflux medizinischen Rat und greifen zu Medikamenten. Aber es steht auch eine Reihe von Hausmitteln zur Verfügung, um dem brennenden Gefühl in der Brust zu begegnen.

Medikamente gegen Sodbrennen

Verständlicherweise suchen viele Betroffene von Sodbrennen aktiv Rat in der Apotheke ihres Vertrauens. Dort sind verschiedene Mittel rezeptfrei erhältlich, die schnell und sicher die unangenehmen Beschwerden wie Brennen in der Speiseröhre, Völlegefühl und Magendruck beseitigen können. Es gibt verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkprinzipien:

  • Antazida binden und neutralisieren die Magensäure und bilden eine Schutzschicht auf der Magenschleimhaut. Die sogenannten Schichtgitterantazida – wie zum Beispiel in Riopan – sind wirksame Soforthilfen. Sie binden ausschließlich die problematische überschüssige Magensäure und beeinträchtigen die normale Magenfunktion nicht negativ.
  • Protonenpumpenhemmer (PPI) hemmen die Produktion der Magensäure effektiv.
  • H2-Blocker (Antihistaminika) hemmen die Magensäuresäureproduktion ebenfalls, aber nicht so ausgeprägt wie die PPI.
  • Medikamente mit Alginaten bilden ein Gel beim Kontakt mit der Magensäure, das als Schutzbarriere dient.

Welche Hausmittel helfen gegen Sodbrennen?

Um die Magensäure bei saurem Aufstoßen zu neutralisieren, kann sich der Verzehr von Lebensmitteln wie reifen Bananen, Weißbrot oder Nüssen eignen. Gut zerkaut, saugt der Speisebrei dieser Lebensmittel die Säure teilweise auf und verdrängt den Mageninhalt aus der Speiseröhre. Auch verschiedene Pflanzen und Kräuter, wie beispielsweise Anis, Fenchel, Kümmel oder Kamille haben sich bei leichten Magenbeschwerden bewährt. Zubereitet als wohltuender Kräutertee helfen die Inhaltsstoffe dabei, die Schleimhaut der Speiseröhre zu beruhigen und die Magensäure zu verdünnen.

Ein weiteres Hausmittel ist Speisenatron. Dieser Stoff kommt von Natur aus im menschlichen Speichel vor und stellt die körpereigene Verteidigung gegen Reflux dar. Bei der Einnahme wird etwa ein Teelöffel davon in einem Glas Wasser aufgelöst und getrunken. Aber Achtung: so vernünftig es klingt, Magensäure mit zusätzlicher Einnahme eines natürlicherweise im Speichel vorhandenen Stoffs zu neutralisieren, das Pulver lässt sich nicht leicht korrekt dosieren und kann verschiedene Nebenwirkungen auslösen. Bei Kontakt mit Magensäure bildet Natron Kohlendioxid, das zu Aufstoßen führen kann. Gerade bei Sodbrennen ist Aufstoßen kontraproduktiv, erleichtert es doch den Übertritt von Mageninhalt in die Speiseröhre. Zusätzlich kann durch Natron der pH-Wert im Magen ungünstig gestört werden, wodurch zwar das Sodbrennen bekämpft, gleichzeitig aber wichtige Magenfunktionen eingeschränkt werden.

Kaugummis sind bei vielen ein beliebter Zeitvertreib. Aber wussten Sie, dass diese Aktivität auch Sodbrennen lindern kann? Der Grund dafür – der menschliche Speichel. Dieser hat einen neutralen bis leicht basischen pH-Wert. Kaugummikauen regt die Speichelproduktion an und verdünnt sowie neutralisiert kleine Mengen Magensäure in der Speiseröhre. Als Ergebnis lassen sich schnell milde und leichte Beschwerden lindern.

Leichtes und gelegentliches Sodbrennen ist zwar unbedenklich, aber unangenehm. Hausmittel können hier eine gute Ergänzung sein.

Sodbrennen effektiv vorbeugen

Wie kann ich aktiv Sodbrennen vorbeugen? Diese Frage stellen sich viele Betroffene und oftmals ist das eigene Verhalten eine der ausschlaggebenden Sodbrennen Ursachen. Das Gute daran: aus dem Verhalten ergeben sich auch zahlreiche Möglichkeiten, dem Entstehen von Sodbrennen vorzubeugen.

Für mehr Genuss und weniger Qual

Zunächst sollten Betroffene über ihre Ernährung nachdenken und auf besonders fettige, üppige und süße Speisen verzichten. Auch die Häufigkeit der Mahlzeiten und ihr Umfang spielen bei Sodbrennen eine große Rolle. Betroffene von Sodbrennen sollten daher eher häufiger, langsamer und in kleinen Portionen essen – zum Beispiel vier oder fünf Mal am Tag anstatt zwei oder drei Mal. Dabei sollten sie darauf achten, mit kleinen Bissen und langsam die Nahrung zu sich zu nehmen. Außerdem gilt es, den Konsum von Alkohol und Nikotin einzuschränken, denn diese Genussmittel führen zu Sodbrennen.

Zusatztipps: richtig schlafen, Gewicht reduzieren, Stress vermeiden

Besonders unangenehm ist nächtliches Sodbrennen – es stört den Schlafrhythmus und hindert Betroffene daran, nach einem anstrengenden Tag wieder Kräfte zu tanken. Nach einem üppigen Abendessen kann es vorkommen, dass der saure Mageninhalt in der horizontalen Lage zurück in die Speiseröhre fließt und so die typischen unangenehmen Symptome verursacht. Betroffene sollten daher unbedingt darauf achten, in der Nacht den Oberkörper etwas höher zu lagern, um den Rückfluss des Mageninhalts zu hemmen. Außerdem sollten abendliche Mahlzeiten nur max. vier Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden und aus leichten Speisen bestehen.

Bei Menschen mit großem Übergewicht kommt erschwerend hinzu, dass das Gewicht auf den Magen drückt. Wird der Schließmuskel der Speiseröhre durch den andauernden Druck zu schwach, fliest Nahrungsbrei zurück und es entstehen die typischen Symptome. Menschen mit großem Übergewicht, die an Sodbrennen leiden, sind daher gut beraten, das zusätzliche Gewicht zu reduzieren.

Schließlich sollten Betroffene ebenfalls darauf achten, den Stress in ihrem Alltag auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn es beruflich nicht gelingt, den Stress an seiner Quelle zu vermeiden, können Yoga, autogenes Training und Muskelentspannung helfen, den Stresspegel wieder zu senken.

Nur wer sich selbst kennt, kann auch effektiv vorbeugen. Sich systematisch kennenzulernen gelingt nur mit Hilfe eines Tagebuchs. Jetzt ein Sodbrennen-Tagebuch starten und Gewissheit schaffen!

Oftmals ist das eigene Verhalten eine der ausschlaggebenden Sodbrennen Ursachen. Daraus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, der Entstehung von Sodbrennen vorzubeugen.

Ernährung bei Sodbrennen

Richtige Ernährung: Ein Weg zur Linderung bei Sodbrennen

Wie ernährt man sich richtig, damit kein Sodbrennen entsteht? Diese Frage stellen sich viele Betroffene zu Recht. Denn bereits bei den alten Griechen befürwortete Hippokrates das richtige Maß der Dinge und sprach sich für moderaten Genuss mit einer guten Portion Bewegung aus. Von ihm stammt auch die Aussage „Lass deine Nahrung deine Medizin sein.“ – übertragen auf die Problematik des Sodbrennens kann dieser Rat buchstäblich beherzigt werden.

Der Faktor Ernährung spielt bei der Volkskrankheit Sodbrennen eine wichtige Rolle. Doch welche Nahrungsmittel sind richtig bei Sodbrennen? Fest steht: magenschonende Ernährung fängt schon mit der Wahl der richtigen Lebensmittel an. Besonders empfehlenswert ist säurearmes Obst – wie Bananen, frische Erdbeeren oder Honigmelonen. Auf der anderen Seite sollte auf den Konsum von Kiwis und Orangen verzichtet werden. Bei den Getreideprodukten sowie Beilagen können Betroffene von Sodbrennen ruhig zu Vollkornbrot greifen, sollten dafür aber weniger Kroketten, Laugengebäck und Kartoffelpuffer konsumieren. Magere Milchprodukte, ebenso wie fettarm zubereitete Eier sind unbedenklich. Spezielle Vorsicht ist bei Gewürzen geboten – hier sollten Betroffene von Sodbrennen auf Chilli und Curry verzichten oder diese nur sehr maßvoll einsetzen. Wiederum unbedenklich sind getrocknete oder tiefgefrorene Gewürze.

Neben den Lebensmitteln selbst spielt auch ihre Zubereitung eine große Rolle. Nach Möglichkeit sollten Betroffene wenig Frittiertes und Angebratenes verzehren. Tipp: die Ölfritteuse kann durch einen Airfryer ersetzt werden. So gegarte Leckereien haben viel weniger Fett, schlagen nicht auf den Magen und wirken sich zudem nicht negativ auf die Figur aus.

Bei Unsicherheit und Fragen, ob bei einem selbst Sodbrennen oder saures Aufstoßen auftritt, kann dieser Selbsttest helfen, Gewissheit zu schaffen.

Die Ernährung spielt bei Sodbrennen eine wichtige Rolle. Doch welche Nahrungsmittel sind besonders geeignet und welche sollten besser vermieden werden?