Sodbrennen: Die Rolle von Magensäure

Unser Magen produziert ständig Magensäure. Diese braucht er zur Verdauung der aufgenommenen Nahrung. Auch bei der Abwehr von Krankheitserregern spielt die Magensäure eine wichtige Rolle. Sie tötet so ziemlich alles ab, was in unserem Organismus nichts zu suchen hat. Manchmal steigt mit Magensäure versetzter Speisebrei aus dem Magen hoch in unsere Speiseröhre und verursacht Sodbrennen. Zum Beispiel, wenn wir uns bücken, liegen oder zu viel gegessen haben. Lesen Sie hier, welche Rolle die Magensäure bei Sodbrennen spielt und welche Wirkung zu viel oder zu wenig Magensäure haben kann.

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Magensäure Entstehung, Funktionen und Nutzen

Pro Tag produziert unser Magen aufgrund bestimmter Reize etwa drei bis vier Liter Magensaft. Bereits wenn wir etwas Leckeres sehen oder riechen, werden verdauungsfördernde Stoffe freigesetzt. Wichtigste Bestandteile des Magensafts sind Salzsäure und Verdauungsenzyme. Die Salzsäure zersetzt die Nahrung und die Verdauungsenzyme spalten die in unserem Essen enthaltenen Eiweiße und Fette auf. Außerdem tötet der saure Magensaft über die Nahrung aufgenommene schädliche Mikroorganismen ab. Unserem Magen schadet die Säure nicht. Spezielle Schleimhautzellen, mit denen die Magenwände ausgekleidet sind, schützen ihn vor seinen eigenen Sekreten und somit vor der Selbstverdauung.

Sodbrennen – aufsteigende Magensäure?

Aufgrund verschiedener Ursachen kann saurer Magensaft nach oben in die Speiseröhre (medizinisch Ösophagus) entweichen. Da unsere Speiseröhre nicht mit denselben Schutzzellen wie der Magen ausgekleidet ist, greift die Magensäure die Speiseröhrenschleimhäute an und kann ein schmerzhaftes Druckgefühl und Entzündungen auslösen. Wir haben Sodbrennen. Begünstigt wird Sodbrennen beispielsweise durch die Aufnahme von fett- und zuckerhaltigen Speisen, Schokolade, sowie von bestimmten Säften und Kaffee.

Sodbrennen durch zu viel Magensäure

In unserem Magen herrscht ein besonders saures Milieu, schließlich muss er die aufgenommene Nahrung verdauen. Der pH-Wert der Magensäure bewegt sich zwischen 1,0 und 1,5. Bei Sodbrennen ist der Magen häufig übersäuert, weil er beispielsweise nach Aufnahme fettiger oder scharfer Speisen zu viel Magensäure produziert. Die überschüssige Magensäure „kommt hoch“ über die Speiseröhre und manchmal hat man sogar das Gefühl, Magensäure im Hals zu spüren. Auch Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Rauchen sowie Stress, eine Schwangerschaft oder zu wenig Bewegung können das Risiko für Sodbrennen erhöhen. Darüber hinaus kann zu viel Magensäure im Magen selbst Schäden anrichten. Übersteigt die Magensäure-Produktion ein normales Maß, hält irgendwann die Schutzschicht der Magenschleimhäute dem Angriff nicht mehr stand. Es führt zu einer Entzündung der Magenschleimhaut.

Typische Symptome bei Magensäureüberschuss

  • Sodbrennen
  • Magenschmerzen
  • Magenbrennen
  • Völlegefühl
  • Saures Aufstoßen
  • Mundgeruch
  • Halsschmerzen (stiller Reflux)
  • Husten
  • Schleimhautschädigungen
  • Entzündungen

Schon gewusst? Das Fachwort für das rückwärtige Hochlaufen des Magensaftes ist gastroösophagealer Reflux (= Magen-Speiseröhren-Rückfluss), englisch gastro-esophageal-reflux-disease (= GERD).

Welche Nahrungsmittel fördern die Bildung von Magensäure?

Eine ungünstige Ernährungsweise kann dazu führen, dass zu viel Magensäure produziert wird. Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln zählen:

  • Zucker, vor allem Süßigkeiten oder gesüßte Getränke (Limonade, Cola, Fruchtsäfte)
  • Weißmehl-Teigwaren
  • Weiß-, Graubrot
  • Geschälter Reis
  • Margarine
  • Raffinierte Speiseöle
  • Kaffee
  • Schwarzer Tee (unter fünf Minuten gezogen)
  • Alkohol

Wie wird ein Magensäure-Überschuss behandelt?

Zur pH-Wert-Regulation im Magen stehen verschiedene rezeptfreie Medikamente und Hausmittel zur Verfügung. Antazida wie RIOPAN Magen Gel und RIOPAN Magen Tabletten binden und neutralisieren die Magensäure und heben den Magen-pH-Wert an. Der Wirkstoff Magaldrat in RIOPAN-Produkten reduziert schnell und zuverlässig magensäurebedingte Beschwerden. Das Säuremilieu im Magen bleibt aber ausreichend sauer, um die Verdauungsfunktionen und die Keimabwehr aufrechtzuerhalten. Wenn Sie ausgeprägte Beschwerden haben, sollten Sie von einer Eigenmedikation absehen und sich von Ihrem Arzt untersuchen und beraten lassen.

Zu wenig Magensäure – Ursachen und Symptome

Seltener kommt es zu einer Unterproduktion von Magensäure. Auch zu wenig Magensäure kann Sodbrennen auslösen. Denn wenn der Magen zu wenig Magensäure produziert, wird die Nahrung nicht richtig verdaut und wir bekommen Verdauungsstörungen. Außerdem werden Krankheitserreger im Magen nur noch unzureichend abgetötet und das macht uns anfälliger für Infektionen.

Wie entsteht ein Magensäuremangel?

Ein Magensäuremangel kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Zu den häufigsten Ursachen zählen die Einnahme von bestimmten Medikamenten und der Konsum von Genussmitteln wie Alkohol oder Zigaretten. Auch Fastfood, stark verarbeitete oder zuckerreiche Lebensmittel oder Stress können sich negativ auf den Magensaft auswirken. Außerdem können organische Probleme dahinterstecken.

Was bewirkt ein Magensäuremangel?

Die zentrale Aufgabe der Magensäure ist es, unsere Nahrung in seine Einzelteile zu zerlegen, damit unser Organismus sie verwerten kann. Die richtige Menge an Magensäure ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Verdauung. Zu wenig Magensäure kann Probleme bei der Verdauung von Eiern, Milchprodukten, Fleisch, Fisch und (rohem) Gemüse und Hülsenfrüchten nach sich ziehen. Die aufgenommene Nahrung wird nicht mehr vollständig verdaut. Unvollständig verdautes Eiweiß bleibt im Magen liegen und fermentiert. Auch Kohlenhydrate und Fette können nicht ausreichend verdaut werden. Mögliche Folgen eines Magensäuremangels sind Völlegefühl, Blähungen und Gase. Auf Dauer können verschiedene Mangelerscheinungen (zum Beispiel Vitamin-B12-Mangel) und Blutarmut auftreten. Bei einem pH-Wert über 5 können sich im Magen Bakterien wie Helicobacter pylori ausbreiten und zur Bildung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren beitragen.

Symptome bei Magensäuremangel

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine Unterproduktion von Magensäure hindeuten:

  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Völlegefühl
  • Allgemeine Übelkeit
  • Durchfall (selten)
  • Häufige Magen-Darm-Infekte

Wie wird ein Magensäuremangel behandelt?

Bei Magensäuremangel kommen Medikamente zum Einsatz, die die Magensäureproduktion ankurbeln. Konsultieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie vermuten, an einem Magensäuremangel zu leiden. Säureeinbringende Lebensmittel sind zum Beispiel Artischocken, Spargel, Rosenkohl, Spinat oder Brokkoli.

Quellen:
Deximed Hausarztwissen Online (2019). Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Verfügbar unter: URL: deximed.de/ (Abruf: 03.08.2020)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2018). Sodbrennen und Refluxkrankheit. Verfügbar unter: URL: www.gesundheitsinformation.de (Abruf: 03.08.2020)
Gastro-Liga (2017). Ratgeber Sodbrennen. Verfügbar unter: URL: www.gastro-liga.de (Abruf: 03.08.2020)
Fischer-Reska, Hannelore; Hammering, Andreas (2014). Die Entsäuerungs-Revolution. Endlich richtig entgiften! München
Dr. Roman Machens et al. (2015). Generation Sodbrennen. Ein Volk stößt auf. CBX Verlag. München.