Saures Aufstoßen: unangenehm bei Sodbrennen
Magenbeschwerden und insbesondere saures Aufstoßen sind in den Industrieländern weit verbreitet. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts leiden mehr als ¼ aller Deutschen darunter, Tendenz steigend. Dabei ist von einem gelegentlichen, leicht unangenehmen „Bäuerchen“ bis hin zu saurem Aufstoßen von Mageninhalt über die Speiseröhre bis in den Rachen alles möglich. Was sind die Ursachen für saures Aufstoßen und was können Betroffene dagegen tun?
Wie kommt es zu saurem Aufstoßen?
Aufstoßen tritt auf, wenn Luft, die in den Magen gelangt ist, wieder nach oben entweicht. Normalerweise wird der Magen durch Schließmuskeln (Sphinktere) an beiden Enden verschlossen gehalten. Ist jedoch Luft im Magen eingeschlossen, kann der Druck so groß werden, dass der Schließmuskel zur Speiseröhre hin nachgibt. Die Luft entweicht und es kommt zum Aufstoßen. Manchmal wird dabei nicht nur Luft, sondern auch Mageninhalt mit nach oben befördert, was zu einem unangenehm sauren oder bitteren Geschmack im Mund führt. Dieser Vorgang wird als saures Aufstoßen oder medizinisch als Regurgitation bezeichnet.
Mit dem Mageninhalt fließt auch aggressive Magensäure zurück in die Speiseröhre und reizt dort die Schleimhaut. Daher geht der Rückfluss (Reflux) von Mageninhalt oft mit einem Brennen in der Speiseröhre einher. Zusätzlich kann die Reizung zu Schluckbeschwerden oder Husten führen.
Mehrere Faktoren können saures oder andauerndes Aufstoßen verursachen
- Hektik, Stress und hastiges Essen
- Schwer verdauliche Mahlzeiten oder Lebensmittelunverträglichkeiten
- Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin
- Zu enge Kleidung
- Hoher Druck auf den Magen durch Schwangerschaft oder Übergewicht
- Funktionsstörungen des Sphinkters durch Medikamente, chronische Erkrankungen, Zwerchfellbruch oder schlicht altersbedingt
Ursachen und Auswirkungen von Lebensgewohnheiten auf den Magen
Unsere Lebensgewohnheiten sind häufig die Hauptursache für Magenbeschwerden, da sie selten magenfreundlich sind. Hektik und Stress im Alltag sowie schnelle und ungesunde Mahlzeiten können den Magen belasten. Bei hastigem Essen wird zudem vermehrt Luft geschluckt, die wieder entweichen muss, was zu saurem Aufstoßen führt.
Wenn wir uns nicht genügend Zeit zum Essen und Verdauen nehmen, kann körperliche Betätigung nach dem Essen zu heftigem Aufstoßen führen. Auch die Wahl unserer Kleidung kann den Magen belasten. Enganliegende Kleidung übt Druck auf den Bauch aus, wodurch Mageninhalt und Gase schneller in die Speiseröhre zurückgedrückt werden. Dies begünstigt zu Symptomen wie saures Aufstoßen, Magenbeschwerden und Brennen in der Speiseröhre, die oft ohne ersichtlichen Grund auftreten.
Während einer Schwangerschaft lastet ebenfalls ein hoher Druck auf dem Magen, der keine Möglichkeit hat, sich auszudehnen, und schon bei kleineren Nahrungsmengen oder geschluckter Luft überfordert sein kann.
Bei manchen Menschen treten diese Probleme auch auf, weil der Schließmuskel zur Speiseröhre nicht mehr richtig schließt. Dies kann altersbedingt sein oder durch chronische Erkrankungen, bestimmte Medikamente oder einen Zwerchfellbruch verursacht werden.
Saures Aufstoßen in der Nacht
Vermehrtes nächtliches Rülpsen und Aufstoßen ist unangenehm und kann den Schlaf erheblich stören. Im Liegen kann Magensäure besonders leicht über die Speiseröhre bis in den Mund fließen, wodurch auch im Schlaf Reflux auftreten kann. Dies tritt besonders häufig bei der sogenannten Refluxkrankheit auf.
Aufstoßen als natürlicher Vorgang: Warum passiert es überhaupt?
„Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen!“ Nahrungsmittel wie Bohnen, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und verschiedene Kohlsorten verursachen häufig Blähungen und Aufstoßen. Auch ballaststoffreiche Kost kann anfangs zu vermehrtem Rülpsen führen. Während der Verdauung dieser Lebensmittel entstehen Gase, die über Magen und Darm ausgeschieden werden. Nach dem Genuss kohlensäurehaltiger Getränke muss die Luft ebenfalls wieder aus dem Magen entweichen, oft in Form von heftigen Rülpsern. Das Aufstoßen ist in diesem Fall ein natürlicher Vorgang.
Wenn viel Luft im Bauch ist, kann dies kurzfristig zu Magenschmerzen führen, die jedoch normalerweise mit dem Aufstoßen wieder verschwinden.
Was steckt bei mir dahinter und wann muss ich ärztlichen Rat aufsuchen?
Die Begleitsymptome von saurem Aufstoßen sind trotz unterschiedlicher Ursachen oft sehr ähnlich. Daher ist es nicht immer einfach zu erkennen, warum man selbst darunter leidet. Das Führen eines sogenannten Refluxtagebuchs kann bei der Suche nach Auslösern hilfreich sein. Notieren Sie darin die Refluxereignisse und die Umstände, unter denen sie auftreten. Auf diese Weise können Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder bestimmte Lebensgewohnheiten als Auslöser relativ leicht identifiziert werden.
Eine endgültige Diagnose kann jedoch nur ein Arzt oder eine Ärztin stellen. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie:
- nach fast jedem Essen aufstoßen,
- zusätzlich unter Übelkeit, Magenschmerzen oder Bauchkrämpfen leiden,
- Durchfall oder Blut im Stuhl haben.
Diese Symptome müssen abgeklärt werden, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. In den meisten Fällen ist saures Aufstoßen jedoch kein Grund zur Sorge, da es ein natürlicher Prozess der Verdauung ist.
Häufiges Aufstoßen und Rülpsen: Was hilft?
Häufiges Aufstoßen und Rülpsen ist nicht nur unangenehm, sondern in Gesellschaft auch oft peinlich. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, saures Aufstoßen zu lindern, und nicht immer ist eine medikamentöse Behandlung notwendig. Auch Hausmittel und eine Anpassung der Lebensgewohnheiten können bei gelegentlichem saurem Aufstoßen Erleichterung bringen.
Hausmittel & Homöopathie: schonende Hilfe
Um die Magensäure bei akutem Sodbrennen und saurem Aufstoßen zu neutralisieren, eignen sich bestimmte Lebensmittel wie reife Bananen und Weißbrot. Diese absorbieren die Säure und befördern sie zurück in den Magen. Verschiedene Pflanzen und Kräuter wie Anis, Fenchel, Kümmel oder Kamille können ebenfalls Magenbeschwerden lindern und die Verdauung fördern. Einige Betroffene machen auch gute Erfahrungen mit Homöopathie. Diese Maßnahmen wirken jedoch eher kurzfristig und beseitigen nicht die Ursache der Beschwerden.
Medikamente gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen
Bei saurem Aufstoßen helfen verschiedene rezeptfreie Medikamente. Tritt saures Aufstoßen mit Sodbrennen auf, sind unter anderem Schichtgitterantazida schnell wirksam. Der Wirkstoff Magaldrat in RIOPAN bindet überschüssige Magensäure, ohne die natürliche Säureproduktion zu beeinflussen, und ist daher gut verträglich. RIOPAN ist als Kautablette oder Magen Gel erhältlich.
Alltagstipps: so vermeiden Sie saures Aufstoßen
Im hektischen Alltag gerät die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper oft in den Hintergrund, was den Magen belasten kann – manchmal ohne dass wir es sofort bemerken. Hastiges Essen im Stehen oder Gehen, enge Kleidung oder Stress können unangenehme Symptome verursachen. Mit ein wenig Übung und Achtsamkeit können Sie jedoch Ihren Magen entlasten. Hier sind einige einfache Tipps:
- Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich.
- Verzichten Sie auf blähende Lebensmittel wie Kohl.
- Nehmen Sie kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich.
- Trinken Sie kohlensäurearme Getränke.
- Bringen Sie mit Bewegung Ihre Verdauung in Schwung.
- Vermeiden Sie enge Kleidung, die den Magen einengt.
- Entspannen und relaxen Sie regelmäßig.
Saures Aufstoßen ist lästig, aber meist unbedenklich. Es entsteht, wenn neben geschluckter Luft auch Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigt. Die unangenehmen Rülpser werden oft durch einen ungesunden Lebensstil, schwer verdauliche oder schlecht verträgliche Lebensmittel sowie eine Muskelschwäche des Speiseröhrenschließmuskels verursacht. Auch hoher Druck auf den Magen kann zu vermehrtem saurem Aufstoßen führen.
Mit Hausmitteln, Homöopathie und Medikamenten kann man das Problem meist schnell in den Griff bekommen. Zudem können Sie mit einfachen Maßnahmen dafür sorgen, dass sich gar nicht erst so viel Luft im Magen ansammelt.