Ernährung bei Sodbrennen: was kann ich noch essen?
Bestimmte Nahrungsmittel können die Produktion von Magensäure anregen und somit Sodbrennen begünstigen. Wenn Beschwerden auftreten, kann oft schon eine bewusste Ernährung und das gezielte Vermeiden bestimmter Lebensmittel Linderung verschaffen. Aber was können Sie bei einem Besuch beim Lieblingsitaliener oder auf einer gemütlichen Familienfeier essen, wenn Sie zu Sodbrennen und Reflux neigen? Damit Ihnen das Leben wieder schmeckt, finden Sie hier hilfreiche Tipps zur richtigen Ernährung bei Sodbrennen.
Der Zusammenhang von Ernährung, Magensäure und Sodbrennen
Zur Verdauung unseres Essens produzieren die sogenannten Belegzellen im Magen die Magensäure. Dabei regen manche Nahrungsmittel die Säureproduktion stärker an als andere. Beispielsweise kommt es nach dem Genuss von sehr üppigen, fettigen oder süßen Speisen häufiger zu Sodbrennen. Für deren Verdauung wird sehr viel Magensaft benötigt, sodass der Magen mehr davon produziert und dadurch übersäuern kann. Nach dem Genuss dieser Sodbrennen-fördernden Lebensmittel treten deshalb häufig Symptome auf wie
- Brennen hinter dem Brustbein
- saures Aufstoßen
- Magenschmerzen
- Völlegefühl
- Magendruck
Tatsächlich ist es individuell jedoch sehr unterschiedlich, welche Nahrungsmittel bei einem selbst das Auftreten von Sodbrennen begünstigen. Daher empfiehlt es sich auf die eigenen Auslöser besonders zu achten und idealerweise zu notieren, wann es zu Sodbrennen kommt. Dies kann dabei helfen festzustellen, ob die typischen Sodbrennen-Auslöser auch bei einem selbst für die Beschwerden verantwortlich sind oder doch andere Faktoren hierfür verantwortlich sind.
Falsche Ernährung bei Sodbrennen: um diese Speisen sollten Sie einen Bogen machen
Zu den typischen Sodbrennen-fördernden Lebensmitteln zählen sogenannte Säurelocker wie
- sehr fettige Speisen (z. B. Frittiertes oder Paniertes),
- stark gewürzte Mahlzeiten,
- Süßspeisen,
- sehr üppiges Essen sowie
- Koffein oder Alkohol.
Das hört sich spaßfrei an? Keine Sorge, Sie müssen nicht alle Leibspeisen von Ihrem Speiseplan streichen und bei Sodbrennen strenge Diät halten! Denn jeder Mensch reagiert anders auf unterschiedliche Lebensmittel. Während dem einen die Pommes sauer aufstoßen, verträgt der andere keinen Kaffee. Finden Sie für sich heraus, was Sie gut vertragen und was nicht. Wenn Sie unsicher sind, welche Nahrungsmittel bei Ihnen Sodbrennen auslösen, hilft Ihnen das Führen eines Sodbrennen-Tagebuchs. Damit erhalten Sie einen optimalen Überblick über Ihr Ernährungsverhalten und können Übeltäter schneller entlarven und meiden.
Außerdem können Sie viele Speisen bekömmlicher zubereiten, zum Beispiel durch
- das Verwenden von Milch statt Sahne in der Soße,
- eine fettarme Zubereitung in einer beschichteten Pfanne oder
- den Einsatz natürlicher Süße aus Obst anstatt Industriezucker.
Ganz bestimmt werden Sie bemerken, dass Sie auf viele der für Sie schlecht verträglichen Lebensmittel und Säurelocker leicht verzichten können. Und das dankt Ihnen nicht nur der Magen, sondern oftmals auch die Waage!
Getränke bei Sodbrennen
Übrigens können Sie nicht nur bei der Auswahl der Lebensmittel, sondern auch durch eine clevere Getränkewahl punkten. Denn Zucker, (Kohlen)Säure, Koffein oder Alkohol in Getränken können den Magen belasten. Probieren Sie aus, was Ihnen bekommt!
Und wenn Sie das ein oder andere Getränk nicht vertragen, gibt es noch folgende Optionen:
- Magenfreundliche Alternativen zu Softdrinks und Sprudelwasser sind milde Obstschorlen und Wasser mit wenig oder ohne Kohlensäure. Gute Durstlöscher sind Kräutertees.
- Wenn Sie gerne Kaffee trinken: Probieren Sie säurearme Zubereitungen wie Espresso oder Cappuccino statt des üblichen Filterkaffees.
- Last but not least: Meiden Sie Alkohol.
Und wenn es doch einmal ein „Gläschen in Ehren“ sein soll? Wählen Sie ein magenfreundliches Getränk und genießen Sie in Maßen.
Häufig wird Milch als Hausmittel gegen Sodbrennen empfohlen. Mittlerweile glaubt man allerdings, dass Kuhmilch bei einigen Menschen Sodbrennen fördert. Haben Sie das Gefühl Kuhmilch nicht gut zu vertragen, trinken Sie in diesem Fall besser gut bekömmliche Mandelmilch.
Magenfreunde: das vertragen viele Menschen gut!
Wer von Sodbrennen betroffen ist, muss nicht auf alle leckeren Gerichte und Lebensmittel verzichten! Sie müssen weder der „Miesepeter“ am Tisch sein, der lustlos im Essen stochert, noch müssen Sie hilflos das lästige Brennen ertragen. Denn eine leckere und genussvolle Ernährung ist bei Reflux und säurebedingten Magenbeschwerden, beispielsweise aufgrund einer Gastritis, möglich. Wichtig ist vor allem, dass Sie diejenigen Lebensmittel auswählen, die Ihnen guttun.
Gut verträglich sind in der Regel
- basische Gemüsesorten wie Kartoffeln, Blumenkohl, Brokkoli und Möhren,
- milde Obstsorten, z. B. Bananen, Birnen oder milde Apfelsorten,
- fettarme Speisen sowie
- mageres Fleisch.
Und manche Lebensmittel gelten sogar als Hausmittel gegen Sodbrennen.
Dazu zählen neben Kartoffeln
- Reis,
- Mandeln,
- Gewürze und Kräuter (z. B. als Kräutertees oder Speisewürze) sowie
- Leinsamen.
Viele dieser Nahrungsmittel können Sie ganz einfach in Ihren Speiseplan einbauen. Außerdem sollten Sie generell auf eine schonende Zubereitung des Essens achten. So ist Gekochtes oder Gedünstetes besser verträglich als Gebratenes oder Gegrilltes. Versuchen Sie es! Sie werden sehen, wie viel man mit kleinen Veränderungen erreichen kann.
Tipps: was Sie noch tun können, um Sodbrennen zu vermeiden
Neben einer magenfreundlichen Ernährung sind Verhaltensänderungen im Kampf gegen die Beschwerden hilfreich. Ein magenfreundliches Essverhalten mit Zeit und Ruhe zum Genießen tut Ihnen gut und kurbelt die Magensäureproduktion nicht unnötig an. Und wenn Sie schon dabei sind: Kauen Sie gründlich. Denn das unterstützt nicht nur den Magen bei der Arbeit, sondern macht schneller satt. Außerdem können Sie mit
- dem Verzehr mehrerer kleinerer statt 3 großer Mahlzeiten,
- einem Spaziergang nach dem Essen,
- leichter Kost am Abend mit etwas zeitlichem Abstand vor dem Schlafen sowie
- dem Schlafen mit erhöhtem Oberkörper
das Risiko für Sodbrennen und Reflux verringern. Säurebedingte Magenbeschwerden, z. B. aufgrund einer Gastritis, können sich mit der Kombination aus geeigneter Ernährung und angepasstem Verhalten bessern.
Weitere Risikofaktoren zur Entstehung von Sodbrennen
Neben Lebensmitteln gibt es weitere Ursachen für Sodbrennen, wie Übergewicht und Stress. Aber auch andere Menschen können durch Ihre Lebensweise gefährdet sein. Hören Sie in sich hinein: Könnte es sein, dass Sie ein Problemesser sind, der kleine und große (Alltags-)Sorgen mit wahllosem „Essen-in-sich Hineinstopfen“ löst? Weiterhin ist Sodbrennen in der Schwangerschaft ein großes Thema, weil die Schwangerschaftshormone den Schließmuskel schwächen und das wachsende Kind auf den Magen drückt und Mageninhalt deshalb schneller in die Speiseröhre gelangt.
Wenn Sie zu den Sodbrennen-Kandidaten gehören, sind neben einer Umstellung der Ernährung je nach Ursache auch Maßnahmen zur Linderung von Sodbrennen nötig, wie
- die Reduktion von Übergewicht,
- Stressabbau und
- ein maßvolles Essverhalten.
Wie Sie sehen, können viele Lebensumstände Sodbrennen fördern. Aber es gibt ebenso viele praktische Tipps, wie Sie Sodbrennen lindern oder sogar vorbeugen können. Und im Notfall helfen sogenannte Antazida, wie beispielweise RIOPAN.
Sodbrennen ist ein schmerzhaftes Anzeichen dafür, dass der Magen übersäuert ist oder Magensäure in die Speiseröhre gelangt (Reflux). Da Lebensmittel dabei eine entscheidende Rolle spielen können, ist die richtige Ernährung in diesem Fall besonders wichtig. Meiden Sie individuelle Auslöser für Sodbrennen. Typische problematische Lebensmittel sind oft fettige, süße und scharf gewürzte Speisen. Gekochtes Gemüse und säurearme Obstsorten sind hingegen in der Regel gut verträglich. Zudem gibt es viele bewährte Hausmittel wie Kartoffeln, Mandeln und Kräuter, die Ihnen Linderung verschaffen können.
Aber auch die bewusste Getränkeauswahl trägt wesentlich zu Ihrem Wohlbefinden bei. Finden Sie für sich selbst heraus, was Sie gut vertragen und um welche Lebensmittel Sie besser einen großen Bogen machen. Dies geht am einfachsten mit dem Führen eines Sodbrennen-Tagebuchs.